Freitag, 27. April 2007
Die Rote Armee Fraktion
Die aus der Protestwelle der sechziger Jahre hervorgegangene „Rote Armee Fraktion“ (RAF) ist ein Synonym für den Terrorismus der siebziger und achtziger Jahre. Während die erste Generation noch aus politischen Gründen agierte, ging es der zweiten und dritten Generation primär um die Befreiung der inhaftierten Genossen. Der 14. Mai 1970 wird als die Geburtsstunde der linksextremistischen terroristischen Gruppe angesehen, der Tag an dem Andreas Baader mit Hilfe von Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof aus der Haft befreit wurde. Bis zu ihrer Auflösung am 20. April 1998 erklärte es die RAF zu ihrem Ziel, gegen das gesellschaftliche System der Bundesrepublik Deutschland zu arbeiten und durch Anschläge auf führende Repräsentanten des Staates und der Wirtschaft inhaftierte Genossen freizupressen. Die Mitglieder ließen sich partiell im Nahen Osten paramilitärisch ausbilden und verstanden sich als ein Teil des internationalen Terrorismus. Dieser erreichte mit der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer und der Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ im Jahre 1977 ihren Höhepunkt. Diese Wochen sind auch als „Deutscher Herbst“ bekannt, als sich die Bundesrepublik Deutschland in einer Krisensituation befand. In dem Kampf des Terrorismus gegen den Staat wurden bis 1977 mindestens 47 Menschen getötet.